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23. August 2020
Was hat Autofahren mit Mikroplastik zu tun?
Es dürfte unbestritten sein, dass der Autoverkehr ganz maßgeblich zur Umweltverschmutzung
beiträgt. Die Feinstaubbelastung der Luft und der menschlichen Atemwege steht dabei schon lange im Fokus. Die Umweltbelastung durch beim Autofahren entstehendes Mikroplastik rückt zunehmend in die wissenschaftliche Forschung und öffentliche Diskussion
.
Autofahren, insbesondere das Beschleunigen und Bremsen, führt zum Verschleiß der Autoreifen, wodurch kleine Kunststoffpartikel entstehen.
Diese Partikel können zu
Mikro- und Nanoplastik
werden und in Abwasserkanäle, Oberflächengewässer und die Luft gelangen. Wissenschaftler der Dutch Open University haben sich in einem
kürzlich veröffentlichten Artikel dem
Thema Reifenabrieb und Mikroplastik
angenommen.
Sie haben Daten zur Fahrzeugnutzung und zum Kilometerstand aus dreizehn verschiedenen Ländern gesammelt, darunter acht westeuropäische Länder, Australien, Indien, Brasilien, China und die Vereinigten Staaten. Diese Daten repräsentieren etwa die Hälfte der Weltbevölkerung und 60% der Fahrzeuge weltweit. Sie kommen u.a. zu dem Ergebnis, dass die Pro-Kopf-Emission von
(Mikro-)Kunststoffen in die Umwelt
zwischen 0,23 und 4,7 kg pro Jahr liegt, mit einem weltweiten Durchschnitt von 0,81 kg jährlich.
Das Corpus delicti – der Autoreifen
Autoreifen setzen Verschleißpartikel durch mechanischen Abrieb frei.
Mehrere Studien haben mittlerweile gezeigt, dass der
Verschleiß von Autoreifen eine wichtige Quelle für Mikroplastik in der Umwelt ist
.
Es bleiben jedoch viele Fragen offen.
- Welche Faktoren bestimmen die Abnutzung von Autoreifen und wie viel wird tatsächlich freigesetzt?
- Was ist das Schicksal dieser Partikel, sobald sie in die Umwelt freigesetzt werden?
- Welche Auswirkungen haben die Partikel auf die menschliche Gesundheit und auf aquatische Ökosysteme?
- Und wie kann der Verschleiß von Autoreifen effektiv reduziert werden?
Obwohl einige dieser Probleme in spezifischen wissenschaftlichen Studien behandelt wurden, ist das verfügbare Wissen weitgehend fragmentiert. Wir haben für euch einige Fakten zusammengetragen.
Was wir bisher wissen
- Die Emissionen von Autoreifen (100%) sind wesentlich höher als die anderer Mikroplastikquellen, z. B. Flugzeugreifen (2%), Kunstrasen (12–50%), Bremsverschleiß (8%) und Straßenmarkierungen (5%).
- Die Emissionen und Wege des Autoreifenabriebs hängen von lokalen Faktoren wie Straßentyp oder Abwassersystemen ab.
- Der relative Beitrag des Reifenverschleißes zur weltweiten Gesamtmenge an Kunststoffen, die in unseren Ozeanen landen, wird auf 5–10% geschätzt.
- In der Luft sind schätzungsweise 3–7% der Partikel auf Reifenverschleiß zurückzuführen. Luftverschmutzung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine Ursache der globalen Gesundheitsbelastung geführt.
- Die Abriebpartikel finden sich auch in unsere Nahrungskette wieder. Bisherige Untersuchungen reichen jedoch nicht aus, um die Risiken für die menschliche Gesundheit abschließend zu bewerten.
Aus den bisherigen Daten wird der Schluss gezogen, dass
Reifenverschleiß eine der Hauptquellen für Mikroplastik in unserer Umwelt
darstellt, die nur dann wirksam angegangen werden kann, wenn das Bewusstsein steigt, Wissenslücken zu Mengen und Effekten geschlossen werden und
angewendet werden. Dies erfordert globale Anstrengungen aller Beteiligten: Verbraucher*innen, Regulierungsbehörden, Industrie und Wissenschaft gleichermaßen.
Wie sieht es mit umweltverträglichen Ersatzmaterialien aus?
Derzeit ist
kein alternatives Material für Autoreifen verfügbar. Die Forscher der Dutch Open Universtiy schlagen jedoch mehrere mildernde Maßnahmen vor. Der
Verschleiß von Reifen wird durch die Verwendung von verschleißfesten Reifen, offenem Asphaltbeton für Straßen und selbstfahrenden Autos
verringert. Darüber hinaus schlagen die Forscher vor, dass eine höhere Effizienz der
Entfernung von Mikroplastik z.B. am Ort der Entstehung oder in Kläranlagen die Menge an Mikroplastik in Flüssen und Ozeanen verringern sollte.
…und jetzt kommen wir ins Spiel
Mit unserem Verfahren
Wasser 3.0 PE-X® schaffen wir die Möglichkeit der wirksamen und effizienten Mikroplastikentfernung, die auch für leichte Kunststoffe, wie es Kautschuk darstellt, eingesetzt werden kann.
Das Problem bei den Autoreifen ist übrigens ähnlich dem Problem auf dem Kunstrasenplatz
. Hier wird Kunststoff-Granulat zugefügt, um die Bespielbarkeit des Platzes zu verbessern. Auch hier können die Mikroplastikpartikel über Wasser, Luft und Boden weitergetragen werden
und dies bislang völlig unkontrolliert. Es ist demnach zwingend erforderlich Lösungen zu entwickeln, die es ermöglichen, die Verbreitung von Mikroplastik in alle Umweltkompartimente (Wasser, Luft, Boden) zu vermeiden
. Bei Wasser 3.0 arbeiten wir daher genau an solchen ganzheitlichen, effizienten und nachhaltigen Lösungen, die möglichst flexibel an den unterschiedlichen Eintragsquellen von Mikroplastik in die Umwelt zum Einsatz kommen können.
Gefallen Ihnen unsere Grafiken? Alle Grafiken gibt es von Wasser 3.0 kostenfrei zum Download.