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Mikroplastik aus Boden und Schlamm entfernen - neue Konzepte zur Abfallbehandlung und Schlammverwertung


Wir arbeiten an verantwortungsbewussten Lösungen zur Verhinderung der Mikroplastik- und Mikroschadstoffverteilung in unseren Ökosystemen. Neben der Wasseraufbereitung schreiten auch unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Schlammbehandlung immer weiter voran.

Die Reduktion der Schadstoffe in Klärschlämmen und Kompost verhindert ihre weitere Verteilung in Böden und Gewässern. Durch zielführende und kombinierte Entfernungs-, Aufklärungs- und Vermeidungsstrategien können negative Folgen wie die Beeinträchtigung der Bodenökologie und die Weiterverbreitung in naheliegende Gewässer eingedämmt und verhindert werden.

Mikroplastik und Mikroschadstoffe belasten unsere Prozessschlämme

und verhindern eine

effiziente Weiterverwertung



Mit voranschreitender Urbanisierung nehmen feste Abfälle - darunter Bioabfall und Plastikabfall - seit vielen Jahren dramatisch zu. Schätzungen zufolge werden weltweit etwa eine Milliarde Tonnen Siedlungsabfälle produziert. In Müllverbrennungsanlagen werden hingegen weniger als 200 Millionen Tonnen verarbeitet. Obwohl einige Kunststoffabfälle recycelbar sind, wird der Großteil der Abfälle weltweit häufig mit anderen Arten von Hausmüll gemischt und zusammen verbrannt oder deponiert.

Aufgrund unzulänglichen Managements werden auf Deponien rund 24% des weltweiten Plastikmülls gelagert. Eine große Menge von Kunststoffen wird dort vergraben. Mit der Zeit und aufgrund Umgebungsbedingungen - wie Sickerwasser-pH (von 4,5 bis 9), hoher Salzgehalt, Temperaturschwankungen, Gasbildung (z.B. Kohlendioxid, Methan), physikalischer Stress und mikrobieller Abbau - entstehen immer kleinere Fragmente von Mikro- und Nanoplastik und anderen Schadstoffen.

Plastiktüten und „kompostierbare Plastiktüten“ als Hauptproblem der Kontamination von Bioabfällen



Viele Menschen wissen nicht, dass auch die im Handel erhältlichen

Bio-Müllbeutel aus „kompostierbarem Plastik“ nicht in die Biotonne

gehören. Ein Großteil aller

Biotonnen enthält Störstoffe wie Plastiktüten, „kompostierbare Plastiktüten“, Glas, Zigaretten

und vieles mehr, was dort nicht hineingehört.

Dieser Mix führt dazu, dass die Weiternutzung von Bioabfällen als Kompost sehr aufwendig ist. Herkömmliche Aufbereitungsverfahren sind zudem nicht in der Lage, Schadstoffe und Mikroschadstoffe vollumfänglich zu entfernen. Sie werden über den Kompost auf Felder und in Gärten ausgetragen.

Eintragswege für Mikroplastik in Agrarböden



Die

Ausbringung von Klärschlamm und Komposten als organischer Dünger

sowie der Foliengebrauch im Gemüse- und Obstanbau werden als potentielle Eintragswege von Mikroplastik und anderen Mikroschadstoffen auf landwirtschaftlich genutzte Böden angesehen.

So wird zum Beispiel

Mikroplastik aus Kosmetika

, Reinigungsmitteln und Faserabrieb beim Waschen von synthetischen Textilien ins Abwasser eingetragen. Bei der Behandlung in Kläranlagen endet ein Teil dieser Partikel (die Kunststoffe, die in der Wassersäule absinken) im Klärschlamm.
Klärschlamm im Kreislauf

Knapp ein Viertel des Klärschlamms wird in Deutschland als Dünger auf die Felder aufgebracht, der Rest wird verbrannt.

Abfälle als Ressource zu behandeln, ist eine Entwicklung, die im Sinne von Kreislaufwirtschaft und Cradle2Cradle als positiv zu bewerten ist.

Bisher gibt es in Deutschland nur wenige Betriebe, die Kompost oder Klärschlamm einsetzen, die Zahlen steigen jedoch an. Es handelt sich meist um Ackerbau- oder Sonderkulturbetriebe ohne eigene Produktion von Wirtschaftsdünger, die auf diese Weise den Kompostgehalt ihrer Flächen erhalten oder erhöhen.

Anknüpfungspunkte für die weitere Forschung

Bisher geht man davon aus, dass die

räumliche Verteilung von Mikroplastik und Mikroschadstoffen

landschaftlich sehr heterogen verteilt ist.

Um Aussagen darüber treffen zu können, welche Maßnahmen für die Vermeidung von Einträgen von Mikroplastik und Mikroschadstoffen in landwirtschaftliche Böden notwendig sind, wurden bisher das Ausmaß der Verschmutzung, die Wirkungen im Boden und das Austragspotential in die Gewässer erforscht.

Eine Verbesserung der Qualität des Kompostes würde nicht nur für die

Kreislaufwirtschaft

einen enormen Fortschritt bedeuten, man würde gleichzeitig auch

nachhaltigen Umweltschutz und Schadstoffminimierung betreiben und die punktuell hohen Konzentrationen nach und nach reduzieren

.