Mikroplastik-Analytik: EU-Vorgaben reichen nicht
9. September 2024Neues Bildungsprojekt WASoMI Lab gestartet
12. Dezember 2024„…zeigen, wie es geht“ | OPEN HOUSE zu Wasser ohne Mikroplastik und Mikroschadstoffe geht 2025 in die nächste Runde
Schon 2022 beim ersten OPEN HOUSE begrüßte die Wasser 3.0 gGmbH Partner, Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik am Standort Landau. Seither ist bei dem gemeinnützigen Greentech Unternehmen, bei dem sich alles um Wasser ohne Mikroplastik und Schadstoffe geht, einiges passiert. Und das nächste OPEN HOUSE 2025 steht in den Startlöchern.
Am 26. und 27.06.2025 findet das zweite Open House der Wasser 3.0 gGmbH auf der Kläranlage des EW Landau statt. Die Anmeldung ist ab sofort geöffnet. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen. Schnell sein lohnt sich.
Rückblick mit Ausblick
Für seine Innovationen mehrfach national und international ausgezeichnet, hat das Team um die Geschäftsführerin Dr. Katrin Schuhen viele Arbeitsfelder in den vergangenen Jahren weiter ausgebaut. Darunter zählen die anwendungsorientierte, verantwortungsvolle Forschung sowie der Innovationstransfer und Bildungsbereich WASoMI.
Neben neuen innovativen Produkten für die Mikroplastik-Detektion und dessen Entfernung wurde eine Stakeholder-übergreifende transparente Kommunikation über die neuen Erkenntnisse und Ergebnisse zum Thema Wasser ohne Mikroplastik und Schadstoffe vorangetrieben. Auch konnte 2024 ein Buchprojekt realisiert werden. Das Sachbuch Rebellin des Wassers ist seit Oktober im Handel verfügbar.
Mehr Wissen – Zu den Hotspots von Mikroplastik – für alle
Während des OPEN HOUSEs können Besucher:innen alle Tätigkeitsfelder von Wasser 3.0 vor Ort sehen, erleben und mit den Expert:innen in den Austausch gehen. Hierzu werden an zwei Vormittagen im Juni 2025 die Türen zum Forschungs- und Entwicklungsstandort auf der Kläranlage Landau-Mörlheim geöffnet. Im Fokus steht Wasser ohne Mikroplastik und Mikroschadstoffe. Mit Hochdruck haben die Innovator:innen in verschiedenen Projekten und Kooperationen unter anderem daran gearbeitet, die Mikroplastik-Analytik mittels innovativen Fluoreszenzmarkern und Fluoreszenzmikroskopie zu standardisieren und umfangreiche Daten zu Hotspots von Mikroplastik in der Umwelt zu liefern.
Die Verschmutzung unserer Flüsse, Seen und Ozeane mit Mikroplastik stellt ein immer größer werdendes Problem dar. Seine geringe Größe macht es zu einem gewaltigen Problem: Mikroplastik, das zum Beispiel in unseren Haushaltsprodukten enthalten ist oder sich beim Waschen von Kleidung aus Kunstfasern aus dem Stoff löst, kann in Kläranlagen nicht aus dem Wasser entfernt werden und gelangt so in unsere Flüsse, Seen und Ozeane. — Und letztendlich auch in unseren Körper, wenn wir Meerestiere essen, die Mikroplastik mit Algen oder Plankton verwechselt haben. Wie viel das wirklich ist, wurde bisher nur geschätzt.
Eine umfangreiche und aufschlussreiche Langzeitstudie mit über 320 Analysen haben die Wissenschaftler:innen im August 2024 veröffentlicht. Die erhobenen Daten aus der Zwei-Jahres-Beprobung liefern einerseits Antworten zur Mikroplastik-Belastung von gereinigtem Abwasser und andererseits auch wichtige Empfehlungen für die Politik. Daraus geht hervor, dass die mit der EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) verpflichtend werdenden zwei Beprobungen pro Jahr für große Kläranlagen nicht ausreichen, um das Problem zu beschreiben oder ins Handeln zu kommen.
Auch zur wiederkehrenden Frage: „Ist unsere Waschmaschine ein Hotspot für Mikroplastik in der Umwelt?“ hat das Team geforscht. Die Forscher:innen fand heraus, dass es keinen Zusatzfilter in Waschmaschinen braucht, um die Mikroplastikeinträge in die Umwelt zu reduzieren. Stattdessen haben sie eine ganz andere Empfehlung an die Verbraucher:innen:
Die Reduktion der Waschtemperatur und Umdrehungszahl und der Einsatz eines Waschmittels, unabhängig von flüssig oder fest, reichen aus, um ohne großen Aufwand den Eintrag von Mikroplastik ins Abwasser um 70% zu reduzieren. Hätten Sie das gewusst?
Wenn sich unterschiedliche Ansichten zu gemeinsamen Aktionen verbinden, entsteht Mehrwert
Als weiteren Meilenstein entstand 2024 die Global Map of Microplastics. Diese wurde zusammen mit der Wasser 3.0-App gelauncht. Hierbei handelt es sich um Crowd Science Projekt, bei dem die interessierte Öffentlichkeit sowie Bildungseinrichtungen dabei helfen können, Daten zu Mikroplastik in lokalen Gewässern zu beschaffen. Ausgestatten mit einem Analytik-Kit werden mithilfe eines Standardprotokolls Wasserproben aus regionalen Flüssen, Bächen und Seen gesammelt. Die Proben werden zur Mikroplastik-Analyse ins Forschungslabor nach Landau geschickt und nach der Auswertung werden die Daten in die Karte eingepflegt. Finanziert wird dieses Projekt ausschließlich durch Spenden und Sponsoring. Sichtbarer und direkter Impact inklusive.
Hotspots bekannt, Gefahr gebannt?!
Die Technologie Wasser 3.0 PE-X® zur Entfernung von Mikroplastik aus Wasser konnte in den letzten Jahren in mehr als 15 Machbarkeitsstudien in verschiedenen industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Die Anforderungsprofile waren dabei immer unterschiedlich. Dank Adaptivität und 360° Blick konnten wichtige Erkenntnisse erhalten werden. Die erhaltenen Daten flossen in Wirtschaftlichkeits- und Impact-Analysen, die den ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert bestätigen. Im industriellen Abwasser konnten nicht nur verlässlich mehr als 90% der Mikroplastik-Fracht entfernt werden, sondern auch der Abfall als Ressource in die Wiederverwertung gehen. Durch dieses vollumfängliche Sustainability Upgrade erhielten die Unternehmen einen Mehrblick auf den gesamten Prozess und waren überrascht, dass in der Wasserwirtschaft ein return on invest nach zwei Jahren möglich ist.
#bettertogether: Diskussion, Networking, Start-up Area
Das OPEN HOUSE 2025 bringt nun die Macher:innen von heute und morgen zusammen. Es erwarten Sie Live-Demonstrationen zu:
- Mikroplastik-Analytik (Probennahme, Probenvorbereitung und Analyse)
- Industrielle Abwasserbehandlung und kreislaufwirtschaftliche Prozessströme
- Innovative Verfahren zur Behandlung von industriellem und kommunalem Abwasser
- Reinigungsstufe und 4. Reinigungsstufe plus im Kontext von nachhaltigem Prozessdesign für kommunale Kläranlagen
- Global Map of Microplastics und Mikroplastik Mapping
Für alle
Eingeladen sind alle Macher*innen und Interessierte aus Industrie & Kommunen, Politik & Wissenschaft, Bildungseinrichtungen und die Öffentlichkeit. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Über eine freiwillige Spende freuen wir uns. Hinweise zum Datenschutz finden Sie hier.
Hinweis
Da das OPEN HOUSE ein Sicherheitskonzept erfordert, können wir nur eine begrenzte Anzahl von Gästen begrüßen. Anmeldungen sind ab sofort über den Link möglich.