
Nanoplastik-Mikroplastik und analytische Herausforderungen
6. November 2025MIKROPLASTIK-DETEKTIVE:
Schüler:innen werden zu Forscher:innen für saubere Gewässer
120 Jugendliche, 40 Wasserproben, eine Mission: Mikroplastik den Kampf ansagen!
Wenn Schüler:innen zu Umwelt-Detektiven werden
Stell dir vor, du bist 15 Jahre alt und hältst einen Fluoreszenzmarker in der Hand, der dir zeigt, was mit bloßem Auge unsichtbar ist: winzige Plastikpartikel, die unsere Gewässer belasten. Genau das werden 120 Schüler:innen der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried ab 2026 erleben – und dabei echte Pionierarbeit für den Gewässer- und Klimaschutz leisten.
Das Problem: Klein, aber oho
Mikroplastik – Kunststoffpartikel unter 5 Millimeter – ist längst zur unsichtbaren Bedrohung für unsere Flüsse und Seen geworden. Die erschreckende Realität: Nur 8% der deutschen Flüsse befinden sich in einem guten ökologischen Zustand. Während große Flüsse regelmäßig untersucht werden, bleiben kleinere Gewässer oft im toten Winkel des Monitorings. Genau hier setzt unser neues Projekt an.
Die Lösung: Citizen Science trifft Innovation
Mit dem Projekt MIKROPLASTIK-DETEKTIVE verwandeln wir Klassenzimmer in Forschungslabore und Schüler:innen in Citizen Scientists. Das Besondere: Wir nutzen selbst entwickelte Fluoreszenzmarker, die ausschließlich synthetische Partikel sichtbar machen – eine Technologie, die bereits seit Jahren erfolgreich im kommunalen und industriellen Monitoring eingesetzt wird.
So funktioniert's
Phase 1: Vorbereitung und Kick-off Alle Beteiligten werden digital geschult, erhalten standardisierte Analytik-Kits und lernen, wie echte Mikroplastik-Forschung funktioniert.
Phase 2: Datenerhebung vor der Haustür Über vier Monate sammeln die Schüler:innen monatlich Wasserproben an zehn ausgewählten Standorten entlang von Rhein, Neckar und Bonadieshafen – CO₂-neutral zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Die Daten werden in Echtzeit über die Wasser 3.0 App erfasst.
Phase 3: Wissenschaftliche Analyse In unserem Forschungszentrum analysieren wir die Proben mit innovativer Fluoreszenzmarker-Mikroskopie. Die Ergebnisse werden mit den Schüler:innen diskutiert und interpretiert – echter Forschungsdialog auf Augenhöhe.
Phase 4: Aktionsplan und Öffentlichkeit Die Ergebnisse werden am Weltwassertag (22. März 2026) präsentiert. Gemeinsam mit lokalen Stakeholdern entwickeln die Jugendlichen konkrete Maßnahmen für mikroplastikfreie Gewässer. Eine öffentliche Ausstellung macht die unsichtbare Bedrohung sichtbar.
Warum dieses Projekt alles verändert
🔬 Wissenschaftlich fundiert
Keine Pseudo-Wissenschaft, sondern echte Forschung mit validierten Methoden und Labor-Analysen.
🌍 Klimarelevant
Mikroplastik beeinträchtigt die natürlichen Klimaregulationsfunktionen unserer Gewässer. Wer Gewässer schützt, schützt das Klima.
🎓 Bildung der Zukunft
Fächerübergreifende Integration in Lehrpläne (Biologie, Chemie, Naturwissenschaft & Technik) – Lernen, das wirkt.
🤝 Partizipativ und inklusiv
Alle machen mit: Schüler:innen, Lehrkräfte, Umweltbehörden, lokale Initiativen.
📊 Datenbasiert
40 neue Mikroplastik-Datenpunkte schaffen eine evidenzbasierte Grundlage für kommunale Entscheidungen.
Die Vision: Von Mannheim nach Europa
Was in Mannheim beginnt, soll europäische Wellen schlagen. Nach der erfolgreichen Pilotphase ist die Ausweitung auf drei deutsche Bundesländer geplant, gefolgt von fünf europäischen Partnerregionen. Ziel: Ein europäisches Netzwerk mit zehn Ländern, das Citizen Science zum Standard im Gewässerschutz macht.
Die IGMH verfügt bereits über bestehende Schulpartnerschaften in vier Ländern und das Potential für acht zusätzliche Partner im Erasmus+-Netzwerk. Das Projekt ist perfekt angebunden an die EU-Mission "Restoring our Oceans and Waters".
Eine Investition in die Zukunft
Mit Unterstützung des E.ON European Climate Fund wird dieses innovative Projekt Realität. 10.000 Euro Förderung ermöglichen die sechsmonatige Pilotphase. Das Besondere: Schulinfrastruktur, digitale Endgeräte und Bildungsmaterialien werden von den Partnern bereitgestellt. Zusätzlich werden Spenden und Sponsoring gesucht. Sie sollen die Langfristigkeit mit gewährleisten.
Wasser ohne Mikroplastik – keine Utopie, sondern machbar
Die MIKROPLASTIK-DETEKTIVE zeigen: Gewässerschutz funktioniert nicht nur von oben nach unten, sondern auch von unten nach oben. Wenn Jugendliche mit wissenschaftlichen Methoden selbst aktiv werden, entsteht echter Wandel.
Es ist Zeit für eine neue Generation von Forscher:innen, die das Unsichtbare sichtbar machen – für saubere Gewässer und eine lebenswerte Zukunft.




