
Umwelttechnikpreis 2025
13. November 2025Weltneuheit an der Neiße: Wenn KI und Bürgerwissenschaft Grenzen überwinden
256 Kilometer. Drei Länder. Mehr Klarheit.
Die Neiße schlängelt sich still durch das Herz Europas, eine natürliche Grenze zwischen Deutschland, Polen und Tschechien. Was sie mit sich führt, bleibt meist unsichtbar: Mikroplastik – winzige Partikel, die unsere Gewässer zunehmend belasten. Doch was bisher Monate dauerte und Unsummen verschlang, wird jetzt zur Aufgabe von Tagen: Mit NEISSE TOTAL startet die weltweit erste vollständige Kartierung eines grenzüberschreitenden Flusses – ermöglicht durch künstliche Intelligenz, internationale Zusammenarbeit und das Engagement tausender Menschen.
Das Alleinstellungsmerkmal: Eine Weltneuheit
NEISSE TOTAL verbindet drei revolutionäre Elemente zu einer einzigartigen Methodik:
- Erste vollständige Kartierung eines grenzüberschreitenden Flusses weltweit – 256 Kilometer Neiße, über 80 koordinierte Messpunkte in drei Ländern
- KI-gestützte Mikroplastik-Detektion – durch Fluoreszenz-Analytik reduziert sich die Analysezeit von Monaten auf Tage
- Wissenschaftliche Validierung – systematische Cross-Validierung gegen etablierte Standardverfahren sichert höchste Genauigkeit
Mit NEISSE TOTAL schaffen wir nicht nur die erste vollständige Kartierung eines grenzüberschreitenden Flusses, sondern etablieren eine wissenschaftlich validierte Methodik, die europaweit zum Standard werden kann, erläutert Dr. Katrin Schuhen, Projektleiterin der Wasser 3.0 gGmbH. Die Kombination aus KI-gestützter Analytik und systematischer Validierung macht unsere Methode einzigartig.
Vom Fluss ins Trinkwasser: Der komplette Wasserkreislauf
Das Projekt untersucht erstmals den gesamten Weg des Wassers – vom Fluss über die Uferfiltration bis ins Trinkwasser. In drei Phasen wird die neue Methodik entwickelt, angewendet und wissenschaftlich abgesichert: Mit dabei sind unter anderem KI-Training und Gesamtkartierung der Neiße mit bis zu 80 Messpunkten durch Bürger:innen, Schulen und NGOs aus drei Ländern und Langzeitmessungen über den kompletten Wasserkreislauf – von der Neiße über Uferfiltration bis zum Trinkwasser.
Alle Ergebnisse werden in der Global Map of Microplastics veröffentlicht und in wissenschaftlichen Fachpublikationendokumentiert. Die KI-Modelle werden als Open Source bereitgestellt.
Ein Leuchtturmprojekt für Europa
Das Projekt, gefördert durch die Veolia Stiftung und die Fondation Veolia, startete im Oktober 2025 und läuft zunächst über 24 Monate.
NEISSE TOTAL ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie innovative Technologien und bürgerschaftliches Engagement zusammenwirken können, sagt David Poinard, Direktor der Veolia Foundation. Wir sind stolz darauf, dieses Leuchtturmprojekt zu unterstützen, das ein Modell für ganz Europa darstellt.
Die Veolia Stiftung sieht in NEISSE TOTAL ein zukunftsweisendes Projekt, das Innovation, Gewässerschutz und Bildung vorbildlich verbindet, ergänzt Sylke Freudenthal, Vorständin der Veolia Stiftung Deutschland.

Sylke Freudenthal und Katrin Schuhen beim Treffen in Berlin © Wasser 3.0
Werde Teil der Bewegung und mach mit!
NEISSE TOTAL lebt von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Ob als Schule, NGO, Kommune oder engagierter Mensch – kontaktiere uns und werde Teil eines Projekts, das zeigt, wie moderne Gewässerüberwachung funktioniert.




