
Sprung ins kalte Wasser
7. Februar 2025
Premiere bei WASoMI Lab
27. Februar 2025Unsere Produkte wurden mit dem MERLIN Innovation Award als Produkt des Jahres ausgezeichnet
Das von der EU-geförderte MERLIN Projekt setzt sich für eine transformative Wiederherstellung von Ökosystemen ein, indem es naturbasierte Lösungen für den dringenden systemischen Wandel in unserer Gesellschaft einbezieht.
Die Wiederherstellung von Ökosystemen ist dabei ein Schlüssel zu diesem Wandel, und Binnengewässer spielen dabei eine wichtige Rolle. Schaut man sich mal die Geschichte an, so hat die Wiederherstellung von Bächen, Flüssen, Mooren und Feuchtgebieten eine lange Tradition und bietet eine umfangreiche Wissensbasis. Binnengewässer sind ideale Demonstratoren für den notwendigen Wandel. Doch wo genau lauert eigentlich das aktuelle Problem? Wo setzen wir mit unseren Lösungen an? Und wie sehen Lösungen für Gewässer ohne Mikroplastik aus?
Zuerst die Fakten – Wasser überall
Unser Planet ist voll von uns (Menschen), unseren Ansprüchen und unserem Abfall, während unsere Wirtschaft inzwischen größer ist als unser Planet. Doch unsere Wirtschaft ist nicht nachhaltig, oder anders ausgedrückt:
- Wir können kein unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten haben.
- Die Erde kann auch ohne uns Menschen leben, aber wir (+ kommende Generationen) sind auf einen Planeten mit lebenswerten Bedingungen angewiesen.
- Für die Kehrtwende sollten wir zügig die "Knöpfe zurücksetzen und neustarten", einige Paradigmen ändern und bestehende und neue nachhaltige Lösungen viel schneller annehmen.
Oder, um es mit Vonnegut und Einstein zu sagen:
Wir werden als die erste Gesellschaft in die Geschichte eingehen, die sich nicht selbst retten wollte, weil es nicht kosteneffektiv war.
Wir können unsere Probleme nicht mit derselben Denkweise lösen, mit der wir sie geschaffen haben.
Wo fängt Gewässerschutz an?
Der Wasserkreislauf verbindet Boden, Wasser und Luft. Er ist die Triebfeder für unser Klima und Basis des Lebens auf diesem Planeten. Wir brauchen alle sauberes Wasser. Ohne sauberes Wasser werden wir nicht überleben. Doch schon heute ist klar, dass steigende Schadstofffrachten in der Umwelt und dazu gehört auch Mikroplastik, massiven Einfluss auf Klima, Biodiversität und unsere menschliche Gesundheit haben.
Einige Studien im medizinischen Umfeld deuten darauf hin, dass Mikroplastikpartikel, die kleiner als 150 Mikrometer sind, die Magen-Darm-Barriere passieren und in andere Organe gelangen können. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Mikroplastik toxische Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) oder Weichmacher freisetzen kann, die hormonelle Störungen und Entzündungen im menschlichen Körper auslösen können.
Besondere Risiken bestehen für gefährdete Gruppen wie Kleinkinder und ältere Menschen. Eine wandere Studie, die 2020 in der Zeitschrift Nature Food veröffentlicht wurde, zeigte, dass Babyflaschen aus Polypropylen beim Erhitzen bis zu 16 Millionen Mikroplastikpartikel pro Liter in die Flüssigkeit abgeben können.
Eine kleine Auswahl an Wissenschaftler:innen stellen ihre Studienergebnisse auf der politischen Ebene vor – machen auf das steigende Problem von Mikroplastik in der Umwelt aufmerksam, zeigen in vielfältigen Studien, die sie selbst designt haben, wie schlecht Mikroplastik ist. Gut für die Sichtbarkeit der eigenen Person und des Themas.
Und trotzdem werden diese Ergebnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik immer noch nicht so bewertet, oder gar mit weitreichenden Maßnahmen, dazu gehören Gesetze und Regulationen aber auch Überwachung gehandelt.
Chaos: Laufen wir sehenden Auges in die nächste Katastrophe?
Scheinbar haben wir nichts aus den Klimadatenerhebungen gelernt und so sieht es aus, als ob sich das Szenario nun für den Bereich Wasser wiederholt. Denn eines der großen Probleme der wissenschaftlichen Datenerhebung ist, dass jede Studie für den jeweiligen Anwendungsfall (meistens Laborversuche) speziell designt wurde. Wenn man sich und das Rad nämlich nicht für jeden Förderantrag neu erfindet, dann bekommt man keine Fördergelder. Das Resultat ist – Stand heute – ernüchternd. Während die Publikationszahlen in den letzten Jahren rasant gestiegen sind zum Thema Mikroplastik, gibt es nach wie vor nur wenige vergleichbare oder harmonisierbare Datensätze.
Es gibt demnach viele Daten, dazu mindestens genauso so viele Meinungen, aber eine Datenharmonisierung oder Datenvergleichbarkeit hat es bisher nicht gegeben. Zahlreiche Forschungsprojekte und Publikationen zeigen zwar, wo und wann und wieviel Mikroplastik zu bestimmten Zeitpunkten, in bestimmten Messintervallen an einem bestimmten Ort vorliegen, doch diese Ergebnisse werden mit vielen unterschiedlichen Methoden, Verfahren und nicht standardisiert erhalten.
Zeit, dass sich was dreht….
Seit der Aufnahme unserer Arbeiten im Bereich Mikroplastik-Analytik verfolgen wir ein großes Ziel und das lautet: Datenharmonisierung dank Standardprotokolle. Und diese Standardprotokolle haben wir für Abwasser wie auch für Gewässer entwickelt. Unendliche analytische Messstunden sind ins Land gezogen. Und nun liegen sie vor. Die Vorschriften und Handbücher für die Mikroplastik-Analytik. Schritt-für-Schritt, beginnend mit der standardisierten Probennahme, Probenvorbereitung und Fluoreszenzmarkierung bis hin zur Auswertung der Daten.
Mikroplastik Mapping von Gewässern: Neuland für uns? Eher nicht!
Durch diesen Schritt und die Standardisierung der Mikroplastik-Analytik haben wir es geschafft. Seit mehr als vier Jahren zeichnen wir vergleichende und standardisierte Daten zu Mikroplastik-Belastungen auf.
Der Startpunkt lag im Langzeitmonitoring des Abwassers kommunaler Kläranlagen und in industriellem Abwasser. Dann mehr und mehr auch direkt innerhalb der industriellen Prozesse und als Prozesskontrolle für die Mikroplastik-Entfernung. Alle Daten stellen wir in unseren Publikationen zur Verfügung. Open-access, für alle einsehbar, transparent und gemäß unserem satzungsgemäßen Auftrag.
Seit 2023 beproben wir auch Gewässer – darunter Flüsse, Seen, Bäche. Die Global Map of Microplastics ist unser Dreh- und Angelpunkt und mit dem Schritt aus dem Prozess in die Gewässer haben wir Brücken gebaut. Mehr als 7000 Datenpunkte wurden in der Global Map of Microplastics bereits eingespielt. Harmonisierung und Standardisierung inbegriffen. Mit jedem Mal, wenn Menschen mit unserem Analytik-Kit an die regionalen Gewässer losziehen und Wasserproben für das Mikroplastik Mapping nehmen, wächst das Datenpaket.
Drei Mal „Produkt des Jahres“

Drei Produkte - eine Mission - Alles für Wasser ohne Mikroplastik © Wasser 3.0
Während über viele Jahre die Entfernungstechnologie Wasser 3.0 PE-X® von den technischen Jurys und Gutachter:innen unter die Lupe genommen wurde, richtete such der MERLIN Innovation Award mehrdimensional lösungsseitig aus.
Das bedeutet, unter den Finalist:innen des Awards fanden sich sowohl technische Lösungen wie auch Renaturierungsmaßnahmen, Aufforstungsprojekte oder auch Lösungen, die nicht im Gewässer selbst, sondern viel früher eingesetzt werden, um das Gewässer zu schützen.
Mit unserem detect | remove | reuse Ansatz stellten wir der Jury die ganzheitliche Strategie von Wasser 3.0 vor. Indem wir Mikroplastik schnell, einfach, standardisiert und effizient nachweisen können, können wir Gewässer beproben, Hotspots von Mikroplastik-Einträgen identifizieren und den Einbau von Entfernungstechnologien unterstützen. Mit dem kreislaufwirtschaftlichen Ansatz der Wiederverwertung, die Wasser 3.0 PE-X® von allen anderen Technologien unterscheidet, liefern wir das komplette Sustainability Upgrade.
Für die Jury, die den MERLIN Innovation Award zum dritten Mal verliehen hat, Grund genug, uns auszuzeichnen. Vielen Dank dafür!
Vorteile des MERLIN Innovation Awards als Booster für die nächsten Schritte?
Das Projekt Merlin gab uns während der Online-Preisverleihung die besondere Möglichkeit unsere Produkte 18 europäischen Projektmanagern für die Wiederherstellung von Süßwasser und vielen anderen Entscheidungsträgern und Interessenvertretern vorzustellen.
Dadurch nutzen wir nicht nur unsere Chance, zu zeigen, wie wir ein Teil des systemischen Wandels unserer Gesellschaft und Wirtschaft sind, sondern wir erweitern damit unseren Kommunikationsradius. Eine Anlaufstelle ist der MERLIN-Marketplace.
Und wie geht es bei uns weiter in Sachen Gewässerschutz?
In diesem Jahr geht es bei Wasser 3.0 richtig zur Sache im Bereich Mikroplastik-Analytik von Gewässern. Mit WASoMI Lab und auch dem Projektbereich Alles im Fluss aktivieren wir die Schulen sowie die interessierte Öffentlichkeit. Erstmals werden ganze Flüsse innerhalb einer kurzen Zeit beprobt.
Diese Aktionen sind nur gemeinschaftlich zu bewältigen und ohne Sponsor:innen nicht möglich. Wir bieten Ihnen die große Chance, direkt mitzumachen und sich mit Ihrem Datenpunkt in der Global Map of Microplastics zu verewigen, oder auch Schulprojekte zu unterstützen. Helfen Sie uns und werden Sie Wirkungsbeschleuniger:in.