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20. Februar 2025Neue Wege für Wasser ohne Mikroplastik: Maike springt ins kalte Wasser
Maike Gruber stellt sich seit September 2024 bei Wasser 3.0 die Frage: Was können wir alle heute schon tun, um unsere Gewässer vor Mikroplastik und weiteren Schadstoffen zu schützen? Wie Sie dazu kam, wo sie jetzt ist, das lesen Sie in unserem Blog.
Wechselsprünge einer Sportwissenschaftlerin
Hallo, ich bin Maike. Mit meinem Master in Sportwissenschaften war ich bisher überwiegend in der Sportbranche tätig. Wasser 3.0 habe ich erstmals bei einem von mir organisierten Wassertag für Schulen kennengelernt.
Katrins Überzeugungskraft und die Leidenschaft für die Sache haben mich nachhaltig beeindruckt und zum Nachdenken über eine Welt voller Mikroplastik angeregt.
Als das Angebot kam, bei Wasser 3.0 mitzumachen, wagte ich ihn, den Sprung ins kalte Wasser. Seit September 2024 bin ich nun bei Wasser 3.0 im Bildungs- und Kommunikationsbereich aktiv. Hier möchte meinen Teil dazu beitragen das Umweltproblem Mikroplastik lösungsseitig in die Köpfe der Menschen zu bekommen. Denn: Das Leben von Menschen nachhaltig zu verbessern war schon immer eines meiner beruflichen Kernziele.
Welten verbinden – Brückenbauen oder der etwas andere Blick auf die Wasser 3.0-Welt
Als Quereinsteigerin in der Mikroplastik-Branche lerne ich jeden Tag dazu. Gerade für das Bildungsprojekt WASoMI ist das sogar von Vorteil. Meine „fachfremde Brille“ hilft dabei, zum Beispiel Beschreibungen und Lernmaterial aufzubereiten, so dass das Wissen für jeden zugänglich und verständlich wird.
Ich liebe die Natur, trotzdem war Mikroplastik lange kein Thema, über das ich nachgedacht oder mich informiert habe. Meiner Erfahrung nach geht es vielen so. Durch mein familiäres Umfeld wurde ich dann erstmals auf dieses enorme Umweltproblem aufmerksam gemacht. Mikroplastik ist jetzt nicht gerade ein schönes und harmonisches Thema, über das man sich mit der Familie am Essenstisch unterhält. Dazu kam auch einiges an Unwissenheit. Aber Unwissenheit oder gar Ignoranz helfen nicht dabei, das Problem Mikroplastik zu lösen oder in den Griff zu bekommen.
Was nasse Füße mit meinen Aufgaben bei Wasser 3.0 zu tun haben
Bei meinem ersten Versuch, mittels Analytik-Kit eine Probe aus einem Fluss zu entnehmen, musste ich lernen, die Sicherheitshinweise in der Anleitung ernst zu nehmen. Ich rutschte direkt ab und stand mit beiden Beinen im eiskalten Fließwasser. Dabei ist es wirklich einfach und für jeden umsetzbar. Meine Probe hat es dann aber noch ins Labor geschafft. Sie wurden dort analysiert und die Daten werden anschließend in der Global Map of Microplastics dargestellt.
Ein genialer Schachzug – die Konzentrationen sind direkt vergleichbar und Auffälligkeiten. Die Daten in der Global Map of Microplastics werden nun an Politik und Wirtschaft herangetragen, denn wir brauchen ja nicht nur Klarheit zu Mikroplastik-Belastungen, sondern auch aktives Handeln, Mikroplastik-Einträge zu reduzieren.
Alle relevanten Informationen rund um das Thema Wasser, Abwasser und Mikroplastik sowie die Detektion und Entfernung werden immer aktuell gehalten. Unsere Publikationen sind öffentlich zugänglich, denn wir folgen den Prinzipien von Transparenz und nachhaltigem Wissenstransfer.
Ganz ehrlich: Sowas wie die Global Map of Microplastics habe ich vorher noch nicht gesehen. Sie ist eine echte Innovation im Bereich Mikroplastik. Die Karte wird mit vorhandenen Daten sowie gesammelte Daten befüllt und liefert somit erstmals eine reale und vergleichbare Einschätzung der Mikroplastikkonzentration in unseren Gewässern. Reinschauen lohnt sich. Denn fast jeden Tag passiert hier was und neue Datenpunkte werden eingespielt.
Kleine Schritte – große Sprünge
In den nächsten Wochen und Monaten nehme ich mich mehr und mehr der Frage an, wie wir Wissen rund ums Wasser und Mikroplastik an unterschiedliche Zielgruppen herantragen können. Die adäquate Informationsaufbereitung und Kommunikation gerade in Richtung Schulen ist dabei ein Schlüssel. Durch die standardisierte Probenahme kann theoretisch jede:r losziehen und helfen, wissenschaftlich fundierte und vergleichbare Mikroplastik-Daten von Gewässern zu erhalten.
In diesem Jahr steht innerhalb des Bildungsbereichs WASoMI mit WASoMI Lab ein spannendes Projekt an, in denen wir Flüsse unter die Lupe nehmen. Es werden erstmals ganze Flüsse innerhalb eines kurzen Zeitraums beprobt . Und das von der Mündung bis zum Ursprung. Dabei unterstützen uns Schüler:innen und Interessierte. Schon jetzt ist klar, Mitmachen zeigt Wirkung.
Weiterhin bin ich im Organisationsteam des nächsten OPEN HOUSE (Jetzt anmelden zum OPEN HOUSE 2025 - Wasser 3.0), das am 26./27.06.2025 auf der Kläranlage des EW Landau stattfindet. Es gibt einiges zu tun und die Vorfreude aufs Machen steigt. Damit ich bei den ganzen Aufgaben nicht nur arbeite, sondern auch einen Ausgleich schaffe, hilft meine ganz persönliche Work-Life-Balance.
Wenn Freizeit und Beruf miteinander verschmelzen
In meiner Freizeit verbringe ich allem voran, viel Zeit mit meiner Familie. Ich bin gerne draußen, tagelanges Wandern ist für mich wie Balsam für die Seele. Wenn es mal nicht zum Verreisen reicht, dann baue ich im Alltag eine Runde Yoga ein oder schnüre die Laufschuhe. Daneben gesellen sich Basteln, Werkeln und Organisieren – zusammengefasst: Der ganz normale, positive Wahnsinn!

Beim Wandern und in den Bergen Kraft sammeln (© Maike Gruber)

Selbsttest des Probennahmeablaufs an der Alb in Karlsruhe erfolgreich bestanden (© Maike Gruber)