Über Wasser ohne Mikroplastik und Mikroschadstoffe
7. November 2020Get in the Ring Berlin 2020 – VOTING gestartet.
19. November 2020
Welche Wasserarten gibt es?
Süßwasser, Salzwasser, Meerwasser, Grundwasser, Oberflächenwasser, Trinkwasser, Prozesswasser – es gibt unzählige und vielfältige Arten von Wasser.
Warum wir lieber von Wässern als von Wasser
sprechen, beschreiben wir in unserem neuen Blogbeitrag.
Unser großes Ziel bei Wasser 3.0 ist es, die bislang weitgehend unkontrollierte Verteilung von
Mikroplastik und
Mikroschadstoffen in unserem Wasser zu beenden. Uns geht es darum, wirksame Hebel zu identifizieren, die unser
Wasser zukünftig besser schützen.
Wo wir diese sehen und wie wir dort mit unseren
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ansetzen, beruht maßgeblich auf unserem stetig wachsenden
Wissen über Wasser, Mikroplastik und Mikroschadstoffe
und darauf, welche Dimensionen und Zusammenhänge für uns dadurch deutlich werden.
Darüber schreiben wir in unserem Blog für Wasser ohne Mikroplastik und Mikroschadstoffe
, der drei große Themenschwerpunkte hat: Wasser, Mikroplastik und Mikroschadstoffe
. Heute geht es um Wasser und die verschiedenen Wasserarten.
Wasser begegnet uns überall.
Mehr als 2/3 der Erde sind mit Wasser bedeckt
. Unser Körper besteht in jungen Jahren zu 2/3 aus Wasser. Später immerhin noch zur Hälfte. Tiere und Pflanzen bestehen zu einem Großteil aus Wasser.
Wasser ist Hauptbestandteil einer Vielzahl unserer Lebensmittel. Ebenso verbrauchen Landwirtschaft und Industrie täglich enorme Wassermengen
. Sei es der menschliche Stoffwechsel, die Photosynthese der Pflanzen, Wetter oder Klima – die grundlegenden Bedingungen von allem Leben auf diesem Planeten sind begründet und beeinflusst von und durch Wasser.
Die grundlegende chemische Verbindung von Wasser
(H2O) besteht aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Es finden sich aber auch Mineralien, Spurenelemente und diverse andere Stoffe im Wasser
. Wasser kann anhand physikalischer, chemischer, elektrischer und optischer Eigenschaften unterschieden werden
. Dazu gehören beispielsweise die elektrische Leitfähigkeit, der Feststoff- und Gasgehalt, der pH-Wert oder die Wasserhärte
. Diese Parameter variieren bei verschiedenen Wasserarten in Abhängigkeit von Ort und Zeit sowie eingesetzten Reinigungs- und Behandlungsverfahren
.
Wasser ist Wasser ist Wasser - und doch sprechen wir von vielen verschiedenen Wasserarten und Wässern
Die Erdoberfläche ist zu circa 72 Prozent von Wasser bedeckt, wovon 97 Prozent Meereswasser ist. Meerwasser weist allein hinsichtlich seines Salzgehalts lokal große Unterschiede auf. Im Bereich von Flussmündungen herrschen im Brackwasser, also der Mischung aus Salz- und Süßwasser, ganz eigene Bedingungen.
Damit sind lediglich 3 Prozent des globalen Wasservorkommens Süßwasser. Von diesen drei Prozent sind ca. 69,5 Prozent in Polareis, Gletschern oder Schneedecken gebunden und somit für den Menschen nicht zugänglich.
30,1 Prozent des Süßwassers ist Grundwasser, 0,4 Prozent Oberflächenwasser.
Grundwasser ist ein Teil des
Wasserkreislauf
und das Wasser unterhalb der Erdoberfläche, das durch versickerndes Wasser aus Niederschlägen, Seen oder Flüssen entsteht.
Grundwasservorkommen sind in vielen Regionen der Welt die wichtigste Quelle für die Wasserversorgung
.
Rund 74 Prozent des Trinkwassers in Deutschland stammen aus Grundwasser
. Die
zunehmenden Verunreinigungen des Grundwassers durch Landwirtschaft und Industrie
gefährden und beeinträchtigen die Qualität des Grundwassers. Grundwasserschutz unterliegt diversen gesetzlichen Regelungen (bspw.
Wasserhaushaltsgesetz,
Wasserrahmenrichtlinie) und damit verbundenen Anstrengungen. Wie es um das Grundwasser in Deutschland bestellt ist, beschreibt die
Broschüre „Grundwasser in Deutschland” des Umweltbundesamts.
Bei Oberflächenwasser spricht man von dem
Wasser, dass sich in Flüssen, Bächen, Seen, Talsperren, Übergangs- und Küstengewässern an der Erdoberfläche sammelt. Diese werden sowohl durch Niederschlag als auch durch Wasser aus dem Erdinneren gespeist. Oberflächengewässer sind Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten
.
Flüsse sind auch infrastrukturell eine wichtige wirtschaftliche Komponente: Kläranlagen leiten das gereinigte Abwasser über Flüsse ab, Güter werden über Flüsse transportiert und auch Trinkwasser wird aus ihnen gewonnen. Oberflächengewässer sind durch Verunreinigungen aus u.a. Industrie und Landwirtschaft mehr oder weniger stark verschmutzt
. Um es als Trink- oder Betriebswasser zu nutzen, muss es vorab aufbereitet werden.
Wasser ist ein Lebensmittel.
Schon alleine deswegen ist es wichtig, die Qualität stetig zu überwachen.
Trinkwasser ist zusammen mit Sauerstoff Lebensgrundlage für uns Menschen
. Nicht nur ist es Lebensmittel, sondern auch wichtig zum Kochen, für die Körperpflege und Hygiene.
Trinkwasser kann aus Grund-, Oberflächen-, Niederschlags- oder Meerwasser stammen
.
Trinkwasser als Leitungswasser
wird in Deutschland zu etwa zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser gewonnen. Es kann entweder unbehandelt oder nach Aufbereitung (d.h. gereinigt, desinfiziert, und ggfs. in der Zusammensetzung verändert) getrunken werden, sofern es den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht. Die Qualität des Trinkwassers wird in der Trinkwasserverordnung und einer Vielzahl von Leitlinien, rechtlichen Grundlagen und Empfehlungen geregelt (
einen Überblick hierzu gibt es auf den Seiten des Umweltbundesamts).
Als
Lebensmittel spielen neben dem Trinkwasser auch andere Wasserarten
eine Rolle und stellen einen eigenen Wirtschaftszweig dar: Quellwasser, Heilwasser, Tafelwasser und Mineralwasser. Auch für sie ist gesetzlich geregelt (u.a. Mineral- und Tafelwasserverordnung, Arzneimittelgesetz) welche Eigenschaften welches Wasser erfüllen muss. Wer sich tiefergehend informieren möchte, worin die Unterschiede dieser Wasserarten liegen, findet diese beispielsweise auf den
Seiten der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser.
Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil von industriellen Produktionsprozessen.
In den meisten
Industrien wird Wasser
benötigt, um Anlagen zu betreiben oder Produkte herzustellen. Sogenanntes Prozesswasser weist durch die Anwendung verschiedener mehr oder weniger aufwendigen Reinigungs- und Behandlungsverfahren unterschiedliche Qualität und Eigenschaften auf.
Es kommt in der Medizin, Pharmazie, Chemie oder Biologie zum Einsatz. Der reicht von der Herstellung von Medikamenten zur Verwendung als Lösungs- und Reinigungsmittel sowie als Batterie- oder Bügelwasser. Unter Prozesswasser fallen die Wasserarten demineralisiertes Wasser, Reinstwasser, Ultra-Reinstwasser, deionisiertes und destilliertes Wasser.
Am wenigsten gereinigt wird Betriebswasser als das Wasser, dass in gewerblichen, technischen, landwirtschaftlichen und hauswirtschaftlichen Bereichen verwendet wird. Es ist hygienisch unbedenklich, jedoch nicht für den menschlichen Verzehr geeignet, sondern auf die Anforderungen des Einsatzbereichs ausgerichtet. Immer häufiger werden beispielsweise Toiletten oder Bewässerungs- oder Reinigungssysteme mit Betriebswasser und nicht mit Trinkwasser betrieben.
Abwasser ist all das Wasser, das im Haushalt, in der Landwirtschaft, in der Industrie genutzt und damit in mehr oder minder starken Ausmaß verunreinigt wurde. Zu den Verunreinigungen, die durch Haushalte ins Abwasser geraten zählen Staub- und Schmutzteilchen, Fäkalien, Speisereste, Wasch- und Spülmittel. Durch die Landwirtschaft gelangen Pestizide und Düngemittel ins Abwasser. Auch durch die industrielle Produktion sowie unzulängliche oder nicht vorhandene Entsorgungs- und Recyclingstrukturen auch Schwermetalle, Kunststoffe, Pharmazeutika und andere Mikroschadstoffe.
Die Aufgabe der Kläranlagen ist es, das Abwasser wieder so zu reinigen, dass es zurück in die Oberflächengewässer geleitet werden kann, ohne dort das biologische Gleichgewicht zu stören.
Einen virtuellen Besuch auf der Kläranlage ermöglicht unser
Video „Rundgang Kläranlage“.
Wasser oder besser Wässer
Spricht man von Wasser stecken dahinter viele Wasserarten, also verschiedene Wässer,
die entweder auf natürliche Weise entstehen, durch Reinigungs- und Behandlungsverfahren gezielt hergestellt werden oder durch menschengemachte Verunreinigungen (anthropogene Stressoren) unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Auch Verunreinigungen – zu ihnen zählen Mikroplastik und Mikroschadstoffe wie pharmazeutische Rückstände, Schwermetalle, Pestizide oder Düngemittel – bestehen in höchst unterschiedlichen Konzentrationen und Zusammensetzungen.
Die spezifischen
Eigenschaften des Wassers und der Verunreinigungen führen zu sogenannten kooperativen Effekten
, die die Wasserreinigung vor große Herausforderungen stellt. Mit unseren
modularen und adaptiven Ansätzen,
Materialien und Technologien zielen wir darauf ab, der individuellen Wassersituation bestmöglich gerecht zu werden.
Aus unserer Sicht wird Wasserreinigung genau dann effizient hinsichtlich ihrer Entfernungsraten und damit wirklich wirkungsvoll für den Wasser- und Gesundheitsschutz.
Auch in unserem
nächsten Blogbeitrag bleiben wir beim Wasser. Darin geht es um den Zustand unserer Wässer
.