Wasser ist Wasser ist Wasser - und doch sprechen wir von vielen verschiedenen Wasserarten und Wässern
Die Erdoberfläche ist zu circa 72 Prozent von Wasser bedeckt, wovon 97 Prozent Meereswasser ist. Meerwasser weist allein hinsichtlich seines Salzgehalts lokal große Unterschiede auf. Im Bereich von Flussmündungen herrschen im Brackwasser, also der Mischung aus Salz- und Süßwasser, ganz eigene Bedingungen.
Damit sind lediglich 3 Prozent des globalen Wasservorkommens Süßwasser. Von diesen drei Prozent sind ca. 69,5 Prozent in Polareis, Gletschern oder Schneedecken gebunden und somit für den Menschen nicht zugänglich.
30,1 Prozent des Süßwassers ist Grundwasser, 0,4 Prozent Oberflächenwasser.
Grundwasser ist ein Teil des
Wasserkreislauf
und das Wasser unterhalb der Erdoberfläche, das durch versickerndes Wasser aus Niederschlägen, Seen oder Flüssen entsteht.
Grundwasservorkommen sind in vielen Regionen der Welt die wichtigste Quelle für die Wasserversorgung
.
Rund 74 Prozent des Trinkwassers in Deutschland stammen aus Grundwasser
. Die
zunehmenden Verunreinigungen des Grundwassers durch Landwirtschaft und Industrie
gefährden und beeinträchtigen die Qualität des Grundwassers. Grundwasserschutz unterliegt diversen gesetzlichen Regelungen (bspw.
Wasserhaushaltsgesetz,
Wasserrahmenrichtlinie) und damit verbundenen Anstrengungen. Wie es um das Grundwasser in Deutschland bestellt ist, beschreibt die
Broschüre „Grundwasser in Deutschland” des Umweltbundesamts.
Bei Oberflächenwasser spricht man von dem
Wasser, dass sich in Flüssen, Bächen, Seen, Talsperren, Übergangs- und Küstengewässern an der Erdoberfläche sammelt. Diese werden sowohl durch Niederschlag als auch durch Wasser aus dem Erdinneren gespeist. Oberflächengewässer sind Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten
.
Flüsse sind auch infrastrukturell eine wichtige wirtschaftliche Komponente: Kläranlagen leiten das gereinigte Abwasser über Flüsse ab, Güter werden über Flüsse transportiert und auch Trinkwasser wird aus ihnen gewonnen. Oberflächengewässer sind durch Verunreinigungen aus u.a. Industrie und Landwirtschaft mehr oder weniger stark verschmutzt
. Um es als Trink- oder Betriebswasser zu nutzen, muss es vorab aufbereitet werden.
Wasser ist ein Lebensmittel.
Schon alleine deswegen ist es wichtig, die Qualität stetig zu überwachen.
Trinkwasser ist zusammen mit Sauerstoff Lebensgrundlage für uns Menschen
. Nicht nur ist es Lebensmittel, sondern auch wichtig zum Kochen, für die Körperpflege und Hygiene.
Trinkwasser kann aus Grund-, Oberflächen-, Niederschlags- oder Meerwasser stammen
.
Trinkwasser als Leitungswasser
wird in Deutschland zu etwa zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser gewonnen. Es kann entweder unbehandelt oder nach Aufbereitung (d.h. gereinigt, desinfiziert, und ggfs. in der Zusammensetzung verändert) getrunken werden, sofern es den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht. Die Qualität des Trinkwassers wird in der Trinkwasserverordnung und einer Vielzahl von Leitlinien, rechtlichen Grundlagen und Empfehlungen geregelt (
einen Überblick hierzu gibt es auf den Seiten des Umweltbundesamts).
Als
Lebensmittel spielen neben dem Trinkwasser auch andere Wasserarten
eine Rolle und stellen einen eigenen Wirtschaftszweig dar: Quellwasser, Heilwasser, Tafelwasser und Mineralwasser. Auch für sie ist gesetzlich geregelt (u.a. Mineral- und Tafelwasserverordnung, Arzneimittelgesetz) welche Eigenschaften welches Wasser erfüllen muss. Wer sich tiefergehend informieren möchte, worin die Unterschiede dieser Wasserarten liegen, findet diese beispielsweise auf den
Seiten der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser.
Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil von industriellen Produktionsprozessen.
In den meisten
Industrien wird Wasser
benötigt, um Anlagen zu betreiben oder Produkte herzustellen. Sogenanntes Prozesswasser weist durch die Anwendung verschiedener mehr oder weniger aufwendigen Reinigungs- und Behandlungsverfahren unterschiedliche Qualität und Eigenschaften auf.
Es kommt in der Medizin, Pharmazie, Chemie oder Biologie zum Einsatz. Der reicht von der Herstellung von Medikamenten zur Verwendung als Lösungs- und Reinigungsmittel sowie als Batterie- oder Bügelwasser. Unter Prozesswasser fallen die Wasserarten demineralisiertes Wasser, Reinstwasser, Ultra-Reinstwasser, deionisiertes und destilliertes Wasser.
Am wenigsten gereinigt wird Betriebswasser als das Wasser, dass in gewerblichen, technischen, landwirtschaftlichen und hauswirtschaftlichen Bereichen verwendet wird. Es ist hygienisch unbedenklich, jedoch nicht für den menschlichen Verzehr geeignet, sondern auf die Anforderungen des Einsatzbereichs ausgerichtet. Immer häufiger werden beispielsweise Toiletten oder Bewässerungs- oder Reinigungssysteme mit Betriebswasser und nicht mit Trinkwasser betrieben.
Abwasser ist all das Wasser, das im Haushalt, in der Landwirtschaft, in der Industrie genutzt und damit in mehr oder minder starken Ausmaß verunreinigt wurde. Zu den Verunreinigungen, die durch Haushalte ins Abwasser geraten zählen Staub- und Schmutzteilchen, Fäkalien, Speisereste, Wasch- und Spülmittel. Durch die Landwirtschaft gelangen Pestizide und Düngemittel ins Abwasser. Auch durch die industrielle Produktion sowie unzulängliche oder nicht vorhandene Entsorgungs- und Recyclingstrukturen auch Schwermetalle, Kunststoffe, Pharmazeutika und andere Mikroschadstoffe.
Die Aufgabe der Kläranlagen ist es, das Abwasser wieder so zu reinigen, dass es zurück in die Oberflächengewässer geleitet werden kann, ohne dort das biologische Gleichgewicht zu stören.
Einen virtuellen Besuch auf der Kläranlage ermöglicht unser
Video „Rundgang Kläranlage“.