
Mikroplastik aus Kunstrasen versus Hybridrasen
15. August 2025
Spread Love, Not Microplastics
23. August 2025Stadt-Land-Fluss: Von der Quelle bis zur Mündung, von der Stadt bis aufs Land – Mikroplastik macht keinen Halt vor Grenzen
Erinnern Sie sich an das Spiel Stadt-Land-Fluss? Damals suchten wir Begriffe zu Kategorien – heute suchen wir Lösungen für ein Problem, das alle Kategorien durchdringt: Mikroplastik in unseren Gewässern. Was in Städten beginnt, fließt über das Land in unsere Flüsse. Was heute noch unsichtbar ist, wird morgen sichtbare Folgen haben. Aber wir können handeln – und Sie können Teil der Lösung werden.
Mikroplastik: Die unsichtbare Gefahr direkt vor unserer Haustür
Mikroplastik, das zum Beispiel in Kosmetikprodukten enthalten ist oder sich beim Waschen von Kleidung aus Kunstfasern aus dem Stoff löst, kann in Kläranlagen nicht vollständig aus dem Wasser entfernt werden und gelangt so in unsere Flüsse, Seen und Ozeane. Die Zahlen sind alarmierend:In deutschen Flüssen lassen sich Mikroplastik-Konzentrationen von 10 bis 100 Partikeln pro Liter finden, während in den kommunalen Abwassersystemen durchaus auch bis zu 1.000 Partikeln pro Liter sein können. Der Wasseratlas 2025 der Heinrich-Böll-Stiftung liefert die Daten zu den besorgniserregende Folgen zum Zustand unserer Gewässer. Demnach befinden sich gerade mal 13% in einem guten und 39% der deutschen Flüsse in einem mäßig guten ökologischen Zustand.
Wissenschaftliche Studien bestätigen das Ausmaß der Kontamination: Eine umfassende Untersuchung im Einzugsgebiet von Rhein und Donau ergab, dass kein einziger beprobter Fluss unbelastet war. Besonders besorgniserregend: Die niedrigste Konzentration fanden die Forscher:innen am Rhein knapp südlich von Mainz mit 2,9 Partikel pro Kubikmeter Wasser, während höhere Konzentrationen in kleineren Nebengewässern gemessen wurden.
Unsere Kampagne "ALLES IM FLUSS" bestätigt diese Ergebnisse. Mit der Alb wurde erstmals ein kompletter Flussinnerhalb kurzer Zeit auf Mikroplastik beprobt und analysiert. Das ernüchternde Ergebnis: In allen Wasserproben der Alb wurde Mikroplastik gefunden. Mit den bekannten Varianzen, je nach Lage des Probennahme-Ortes, fanden wir im Schnitt 99 Partikel / Liter.
Das Problem der Kläranlagen: Hotspots der Mikroplastik-Verteilung
Bislang können die meisten Kläranlagen in Deutschland Mikroplastik oder Mikroschadstoffe wie Arzneimittelrückstände nicht in ausreichender Menge aus dem Abwasser filtern. In der aktuellen Forschung wird geschätzt, dass jede Kläranlage jährlich zwischen 93 Millionen und 8,2 Milliarden Plastikpartikel in Flüsse und Meere transportiert.
Kläranlagen können auf herkömmlichem Weg Mikroplastik nicht vollständig aus Abwässern zurückhalten, wie nicht nur wir in unseren Studien zeigten, sondern auch eine Pilotstudie des Alfred-Wegener-Instituts bestätigte. Das Problem verstärkt sich bei extremen Wetterereignissen: Bei starkem Regen wird ein Teil des gemischten Abwassers weitgehend ungeklärt in Oberflächengewässer eingeleitet.
EU-Kommunalabwasserrichtlinie: Der Wendepunkt für sauberes Wasser
Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) bringt entscheidende Veränderungen: Laut KARL müssen erst 2045 alle Kläranlagen mit mehr als 150.000 EW über eine vierte Reinigungsstufe verfügen. Die gesetzliche Regelung, Arzneimittel- und Kosmetikhersteller an den Kosten einer weiteren vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen zu beteiligen, folgt dem einfachen Prinzip, dass diejenigen, die Gewässerverunreinigungen verursachen, auch finanziell zu ihrer Beseitigung beitragen sollen.
Warum Ihr Engagement jetzt entscheidend ist
- Für Bürger:innen:
Das Problem liegt nicht nur in fernen Ozeanen – es beginnt direkt vor unserer Haustür. Das Problem Mikroplastik im Wasser lauert direkt vor unserer Tür in den heimischen Gewässern. Mit unserem Analytik-Kit kann Jede:r aktiv zur Datenbeschaffung beitragen und lokale Gewässer auf Mikroplastik untersuchen.
- Für Städte und Kommunen:
Die Datenlage ist eindeutig – höchste Konzentrationen finden sich in kommunalen Systemen. Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, gesamtgesellschaftlich gute Entscheidungen zu treffen. Das kann schon bei der Planung der vierten Reinigungsstufe für kommunale Kläranlagen beginnen. Investitionen in Mikroplastik-Monitoring heute sind Investitionen in die Gesundheit der Bürger:innen morgen.
- Für Schulen und Bildungseinrichtungen:
Mit ALLES IM FLUSS startete ab März 2025 eine besondere Projektreihe. Mithilfe von Schüler:innen, Multiplikator:innen und Interessierten beproben wir ausgewählte Flüsse von der Mündung bis zur Quelle auf Mikroplastik. Bringen Sie Forschung ins Klassenzimmer und machen Sie Ihre Schüler:innen zu Citizen Scientists!
Die Global Map of Microplastics: Transparenz schafft Handlungsdruck
Wir verbinden in der Global Map of Microplastics die unterschiedlichen Welten, beziehen alle Stakeholder mit ein, analysieren Mikroplastik in unterschiedlichen Wässern, und erarbeiten Lösungen für Wasser ohne Mikroplastik. Diese interaktive Karte macht das Unsichtbare sichtbar und schafft die Datengrundlage für zielgerichtetes Handeln.
Bereits über 7.000 Datenpunkte wurden in die Global Map eingespielt – aber wir brauchen mehr! Wir nutzen die Global Map of Microplastics für die Stakeholder-Ansprache, indem wir Mikroplastikbelastungen kommunizieren und gleichzeitig an Lösungen für Wasser ohne Mikroplastik arbeiten.
Drei Wege, wie Sie jetzt aktiv werden können
1. Spenden Sie für mehr Datenpunkte
Jeder gespendete Euro fließt zu 100% in Bildung und Forschung. Unterstützen Sie die Ausweitung des Monitorings auf weitere Gewässer und helfen Sie dabei, Hotspots zu identifizieren.
2. Werden Sie Citizen Scientist mit dem Analytik-Kit
Jede:r hat die Möglichkeit, ein aktiver Teil der Lösung für Wasser ohne Mikroplastik zu werden. Bestellen Sie Ihr eigenes Analytik-Kit und beproben Sie Ihr lokales Gewässer nach wissenschaftlichen Standards.
- Für Schulen und Non-Profit: 225€ (dank Förderung)
- Für alle Interessierten: 350€
3. Kommunen: Investieren Sie in regionales Monitoring
Stellen Sie finanzielle Mittel für die systematische Beprobung Ihrer Gewässer bereit. Die identifizierten Hotspots bieten den entscheidenden Ansatzpunkt. Gemeinsam mit relevanten Stakeholdern sollen als Nächstes gezielt Maßnahmen entwickelt werden, die lokal Wirkung zeigen.
Von Daten zu Taten: Der Weg zur Lösung
Das Drei-Säulen-Prinzip von Wasser 3.0 zeigt den Weg auf:
- HANDELN: Durch präzise Datenerfassung schaffen wir die Grundlage für evidenzbasierte Entscheidungen
- VERMEIDEN: Identifikation von Eintragsquellen ermöglicht präventive Maßnahmen
- ENTFERNEN: Unsere innovative Wasser 3.0 PE-X® Technologie zur Mikroplastikentfernung bietet konkrete Lösungen
Ihr Beitrag zählt
Schüler:innen helfen dabei, an ihrem regionalen Gewässer Wasserproben zu entnehmen und schicken diese im Anschluss an unser Labor. Die Ergebnisse werden in der Global Map of Microplastics dargestellt und bieten Grundlage für die Aktivierung weiterer Schritte in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Stellen Sie sich vor:
- Ihre Gemeinde wird zur ersten mikroplastikfreien Kommune
- Ihr Fluss wird zum Leuchtturmprojekt für saubere Gewässer
- Ihre Schule trägt entscheidend zur wissenschaftlichen Datenbasis bei
Der Aufruf zum Handeln
Stadt, Land, Fluss – das Spiel ist vorbei. Jetzt geht es um die Realität. Mikroplastik kennt keine Grenzen, ebenso wenig wie unser Engagement für sauberes Wasser.
Die Zeit des Schätzens ist vorbei – die Zeit des Messens ist gekommen. Die Zeit des Zögerns ist vorbei – die Zeit des Handelns ist jetzt.
Werden Sie Teil der Lösung:
- Spenden Sie für mehr Transparenz
- Bestellen Sie Ihr Analytik-Kit
- Bringen Sie das Thema in Ihre Kommune
- Überführen Sie Daten in konkretes Handeln
Denn nur gemeinsam können wir das erreichen, was dringend nötig ist: Wasser ohne Mikroplastik. Für uns alle. Für kommende Generationen.
Und übrigens: Wir sind ein gemeinnütziges GreenTech-Unternehmen aus Karlsruhe und offizieller Partner der EU-Mission "Wiederherstellung unserer Ozeane und Gewässer bis 2030".